Artikel FDP Mitteilungsblatt Oktober

Ortspartei Niederhasli

Schon mehrmals wurde an dieser Stelle thematisiert, wie wichtig Informationen sind. Informationen in Bezug auf anstehende Wahlen und Abstimmungen, Informationen über neue Technologien und deren Anwendung, generell informiert sein um anstehende Entscheidungen im täglichen Leben umfangreich zu betrachten.

Doch wie sieht es mit der Qualität von Informationsquellen im Zeitalter der „alternativen Fakten“ aus?  Wie konsumieren wir eigentlich Informationen und wieviel Zeit braucht dies denn?

Ich erinnere mich an die Kindheit. Da gab es die Tageszeitung. Die wurde nicht schnell am Küchentisch durchgeblättert, sondern richtig gelesen.

Nach dem Mittagessen gab es die Nachrichten im Radio(!), 30 Minuten lang. Zum Ende des Tages dann noch die Tagesschau mit Leon Huber (wer erinnert sich?).

Heute? Tageszeitung – journalistischer Tiefgang eher schwierig und eh keine Zeit zum. Da ist gar keine Zeit um tiefergehende Artikel zu schreiben und zu lesen, zu kurz die Tramfahrt oder das Frühstücksgipfeli. Ausserdem wird die frühere News-Zeit heftigst durch die unbedingt zu investierende Zeit für soziale Medien verbraucht.

Nun, jetzt ohne Umschweife zum Kern dieses Artikels: Kann man sich denn mit etwas Tiefgang auch heute noch informieren? TV-Nachrichtensender lassen sich schlecht während der Fahrt ins Büro konsumieren, und bieten leider auch nebst schicken Studios aus dem Computer und Stock-Material wenig. Radio – da muss die Reise schon zur Zeit der Ausstrahlung der Nachrichten passen...

Im quasi Selbstversuch habe ich in den letzten Wochen Podcasts von zwei Nachrichtensendungen während der Fahrt hin und zurück zur Arbeit gehört. Für den internationalen Touch die Nachrichtensendung von PBS aus den USA, lokal das „Echo der Zeit“.

Beides ist, nach Jahren der kleine-Happen-Info über Smartphone oder Schlagzeile beim Anstehen an der Tanke sehen, eine wahre Offenbarung! Es gibt sie noch, die Sendungen mit guten Interviews, Themen die wichtig sind, aber wenig Glamour haben. Beide Sendungen gehen zwischen 40 min – 1h, und ja, soviel Zeit nimmt man sich eigentlich nicht am Stück. Vorteil des Podcast ist aber eben, dass ich aufteilen kann, hören wenn ich zur Arbeit fahre, den Rest auf dem Rückweg.

Was es bringt? SEHR viel mehr Verständnis und die Möglichkeit, bereits mehrere Ansichten serviert zu bekommen. Themen über die ich sonst nie nachdenken würde, z.B. Soja Produktion in der Schweiz.  Aus meiner Sicht ermöglichen Nachrichtensendungen als Podcast eine gewaltige Horizonterweiterung – und können konsumiert werden, wenn sonst eh nichts „Gescheites“ gemacht werden kann. Stau? Cool - mehr Zeit zum Hören! Mein Rat für diesen Monat: Blättern Sie durch die verfügbaren Nachrichtensendungen auf der Media Plattform Ihrer Wahl, investieren Sie die Zeit und gehen Sie auf Entdeckungsreise für Themen und Interviews HINTER den 5 Sekunden Schlagzeilen.

 

Aus Liebe zu Niederhasli!

Gaetano Bisaz